1. Einleitung
“Kommunikation ist der Schlüssel!” ist unser drittes Selbstlernmodul für junge Menschen, die mehr über Inklusion erfahren möchten und sich in der Rolle von DARE-Botschafterinnen und DARE-Botschaftern (Digitales DARE Handbuch für Empowerment, 2020, S. 18) dafür einzusetzen wollen, andere junge Menschen, darunter insbesondere auch junge Menschen mit Seh-, Hör- und Körperbeeinträchtigungen, für eine aktivere Beteiligung in der Jugendarbeit zu motivieren.
In diesem Lernmodul geht es um die Verbesserung der eigenen Kommunikationsfähigkeiten, um so Jugendliche – mit und ohne Beeinträchtigung – besser erreichen und ansprechen zu können. Es geht auch darum, wie man Peers gezielt dabei unterstützen kann, geeignete lokale und internationale Jugendprojekte zu finden, an denen sie sich beteiligen können.
Dieses Modul geht insbesondere auf die folgenden Themen ein:
- barrierefreie Kommunikation;
- Fähigkeiten von DARE-Botschafterinnen und DARE-Botschaftern für Coaching- und Beratungsprozesse;
- Zusammenarbeit mit den Familien.
Am Ende dieses Moduls wirst du:
- mehr über barrierefreie Kommunikation wissen und warum sie wichtig ist;
- mehr über den Coaching-Ansatz gelernt haben. Du wirst wissen, welche Fertigkeiten dich in deiner Rolle als DARE-Botschafterin oder DARE-Botschafter unterstützen können;
- herausfinden, wie man erfolgreich mit Familien, Freundeskreis und Verwandten von seh-, hör- und körperbeeinträchtigten jungen Menschen zusammenarbeiten kann und warum sie in der inklusiven Bildungsarbeit eine wichtige Rolle spielen.
2. Barrierefreie Kommunikation
Barrierefreie Kommunikation bedeutet, Informationen so vorzubereiten, das alle sie verstehen können (Aktion Mensch, N/A). Durch die Nutzung barrierefreier Kommunikation erkennen wir an, dass unterschiedliche Menschen auf unterschiedliche Weise kommunizieren. Es wird eine sichere Atmosphäre geschaffen, in der Menschen mit ihren vielfältigen Kommunikationsfähigkeiten keine Angst haben, sich auszudrücken oder ihre Meinung zu sagen. Das betrifft jede Art der Kommunikation: das persönliche Gespräch, telefonische, virtuelle und auch schriftliche Kommunikation. Barrierefreie Kommunikation trägt entscheidend dazu bei, die Welt zugänglicher und inklusiver für alle zu machen.
Als DARE-Botschafterin oder Botschafter ist es wichtig, dass du dich mit unterschiedlichen Kommunikationsformen auseinandersetzt und ihre Besonderheiten kennenlernst. Es geht darum zu verstehen, wie Informationen und Inhalte für alle Menschen verständlich dargestellt werden können. Dabei ist es wichtig, nichts anzunehmen oder vorauszusetzen. Wenn du dir unsicher bist, frag zur Sicherheit besser bei deiner Gesprächspartnerin oder deinem Gesprächspartner nach, ob sie*er alles richtig verstanden hat. Schau dir auch die zusätzlichen Materialien am Ende dieses Moduls an, um noch besser kommunizieren zu lernen.
3. Peer – Coaching. Was muss ich wissen?
Beratung und Coaching durch Peers können wichtige Prozesse für junge Menschen mit Seh-, Hör- und Körperbeeinträchtigungen und alle anderen jungen Menschen sein. Sie können zu positiven Erfahrungen in internationalen Jugendbegegnungen beitragen. Sie können aber auch über die Begegnung hinaus wirken und junge Menschen inspirieren, sich ehrenamtlich in ihrem Umfeld zu engagieren.
Der Begriff „Coaching“ hat seinen Ursprung in der englischen Sprache. Er beschreibt Entwicklungsprozesse, bei dem eine coachende Person (der Coach*die Coachin) eine lernende Person begleitet und unterstützt, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Coaching wird häufig im Zusammenhang mit der beruflichen Entwicklung eingesetzt, kann aber auch eine wichtige Methode für die Persönlichkeitsentwicklung sein (Wikipedia, 2021). Wenn wir hier den Begriff Coaching verwenden, dann meinen wir eine informelle Beziehung zwischen zwei jungen Menschen: Eine junge Person, die bereits mehr Erfahrung in z. B. der Jugendarbeit oder mit inklusiven Aktivitäten hat, begleitet und unterstützt eine weniger erfahrene Person und gibt ihr*ihm Orientierung.
Das Ziel des Peer-Coachings im Jugendbereich ist es, viele junge Menschen – ob mit oder ohne Beeinträchtigungen – in lokale sowie internationale inklusive Jugendaktivitäten einzubinden. Folgende Dinge können Teile des Coaching-Prozesses sein:
- Vertrauen aufbauen
Inklusion und Barrierefreiheit werden in der Jugendarbeit nicht immer mitgedacht. Dies führt dazu, dass sich junge Menschen mit Behinderungen ausgegrenzt fühlen können oder keinen Zugang finden. Das wiederum kann sich negativ auf ihr Selbstwertgefühl auswirken. Es kann sein, dass sie nicht an ihre eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen glauben und somit keinen Mut haben, sich an Jugendaktivitäten zu beteiligen.
Deine Rolle als Coach*in ist daher sehr wichtig: Du kannst deine Erfahrungen weitergeben und anhand Beispielen aufzeigen, wie Barrieren überwunden werden können. Du kannst motivierende und inspirierende Links, Internetseiten und anderes Material mit deinen Peers teilen. Toll ist es auch, wenn du sie dabei unterstützt, gezielt Informationen zu recherchieren oder diese einzufordern. So können deine Peers aus erster Hand erfahren, dass es manchmal sogar ohne viel Aufwand möglich ist, verschiedene (z. B. kommunikative, physische, psychologische) Barrieren abzubauen und so ihre Teilnahme an inklusiven Aktivitäten zu ermöglichen.
Auch die Nutzung barrierefreier, sensibler Kommunikation und inklusiv gestalteter Informations- und Lernmaterialien trägt zu mehr Glaubwürdigkeit und Vertrauen bei, wodurch sich bisher ausgegrenzte Gruppen angesprochen und willkommen fühlen können.
- Ziele setzen und erreichen
Mach immer einen Schritt nach dem anderen. Vielleicht ist es sinnvoll, im Coaching- und Beratungsprozess mit der Person, die du begleitest, ein gemeinsames Tagebuch zu führen. Hier könnt ihr Ziele festhalten, die ihr in einem gemeinsamen Prozess zu erreichen versucht.
Schau immer, mit wem du arbeitest. Es ist nicht möglich, die gleichen Ziele und Methoden für alle zu verwenden. Personen können sehr unterschiedliche, individuelle Bedürfnisse haben, auch wenn ihre Beeinträchtigungen oder sozialen Hintergründe vielleicht ähnlich sind. Daher ist es wichtig, auf respektvolle, aber durchsetzungsfähige Weise Fragen zu stellen und sich Zeit zu nehmen, um mehr über ihre Bedürfnisse, aber auch Bedenken und Zweifel zu erfahren.
Ein solch strukturierter Prozess mit kleinen Zielen kann hilfreich sein, damit deine Peers erkennen, dass die Teilnahme an einer inklusiven Jugendbegegnung ein attraktives und auch erreichbares Ziel ist, dass ihr Leben nachhaltig verändern kann.
- Klar und direkt kommunizieren
Behinderung und Barrieren sind nicht immer einfache Gesprächsthemen. Um die Kommunikation offen und positive zu gestalten, können die folgenden Hinweise hilfreich sein:
- Mach deutlich, dass deine Tür offen steht. Lade deine Peers ein, jederzeit zu dir zu kommen, wenn sie Frage haben oder Unterstützung brauchen.
- Ermutige Feedback: Frag regelmäßig nach Feedback, um sicherzustellen, das alles verständlich und in Ordnung ist.
- Finde individuelle Kommunikationswege: Manche kommunizieren lieber digital, andere brauchen persönliche Begegnungen; manchen reicht ein kurzer Austausch hier und da, andere brauchen Regelmäßigkeit oder täglichen Kontakt.
- Mach deutlich, dass eure Gespräche vertraulich sind: deine Peers müssen sich sicher und wohl fühlen, wenn sie mit dir über ihre Bedürfnisse und Sorgen sprechen sollen. Nimm dir Zeit, um eine auf Ehrlichkeit und Vertrauen basierte Beziehung aufzubauen.
- Sei direkt. Es geht nicht darum, Dinge zu beschönigen oder zu vertuschen, sondern sich ehrlich mit den Herausforderungen auseinanderzusetzen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen.
- Bleib am Ball! Um vertrauensvoll in den Coaching-Prozess zu gehen, wollen deine Peers sicher sein, dass du bei Schwierigkeiten oder Herausforderungen nicht aufgibst oder deine Pläne änderst, sondern ihnen auch dann zur Seite stehst.
(Die o. g. Hinweise sind von der englischsprachigen Webseite Keeping an Open Line of Communication with Your Employees entnommen und angepasst worden).
4. Zusammenarbeit mit Familien
Familien unterstützen ihre Kinder oft dabei, selbstbewusst, engagiert und begeistert zu sein, sei es in der Schule, in ihrem Umfeld oder bei einer Jugendmobilität. Deshalb ist es sehr hilfreich, die Eltern als unterstützende Personen einzubeziehen. Insbesondere bei jungen Menschen, die vielleicht Diskriminierung und Ausgrenzung erlebt haben, können Eltern den Prozess der Vertrauensbildung unterstützen, so dass Erwartungen und Ängste benannt und gemeinsame Ziele gesetzt werden können.
Sei bereit, von und mit den Eltern zu lernen, aber vergiss die Stimme deiner Teilnehmerin*deines Teilnehmers nicht. Eltern können Ratschläge geben und begleitend zur Seite stehen. Aber es sind die Ängste, Wünsche und Bedürfnisse der jungen Menschen, die für dich im Mittelpunkt stehen müssen!
Folgende Dinge können für dich in der Zusammenarbeit und Kommunikation mit den Familien hilfreich sein:
- Vereinbare einen Termin für ein Gespräch: Dies verdeutlicht den Eltern, dass du bereit bist, Zeit und Energie zu investieren, um ihr Kind an deinen Aktivitäten zu beteiligen. Gleichzeitig zeigst du ihnen auch, dass du ihre Zeit und ihre anderen Verpflichtungen (Arbeit, andere Kinder etc.) respektierst.
- Unterschiedliche Eltern wollen unterschiedlich beteiligt werden und brauchen andere Informations- oder Kommunikationswege. Stell hier keine Vermutungen auf, frag nach ihren Bedürfnissen und beobachte den Prozess. Einige Eltern sind es gewohnt, dass ihre Kinder alleine reisen und wissen daher, wie die Betreuung in Zügen oder Flugzeugen funktioniert. Für andere Eltern ist es vielleicht das erste Mal, und sie haben viel mehr Unsicherheiten. Sei bereit, auch herausfordernde Fragen zu beantworten und auf Bedenken und Sorgen einzugehen.
- Hör gut zu und bleib offen. Es ist wichtig, unvoreingenommen in das Gespräch mit den Eltern zu gehen. Es kann schon sein, dass dich Dinge, die Eltern über ihre Kinder erzählen, auch mal überraschen. Aber sie können auch eine wichtige Unterstützung bei der Vorbereitung und Gestaltung deiner Jugendaktivität sein.
- Sei geduldig und nicht herablassend! Natürlich haben auch Eltern Ängsten oder verstehen Dinge nicht. Stelle ihnen in solchen Fällen zusätzliche Materialien und Informationen zur Verfügung und zeig ihnen, wo sie noch mehr erfahren und recherchieren können.
- Teile deine Kontaktdaten (E-Mail, Telefonnummer usw.). Es kann sein, dass dich Eltern vor Beginn der Aktivität oder auch danach noch einmal kontaktieren möchten. Oder während der Jugendbegegnung muss etwas besprochen werden. Es ist wichtig, erreichbar zu sein und für Fragen bereitzustehen. Setze hier aber unbedingt Grenzen und sprich mit den Familien über Kommunikationsstrategien, damit alles in guter Balance bleibt.
Übung 3.1
Titel des Moduls | Modul 3: Kommunikation ist der Schlüssel! |
Titel der Übung: | Erstellung eines detaillierten Ablaufplans für die Durchführung einer Informationsveranstaltung für Jugendliche |
Kenncode der Übung: | A3.1 |
Dauer der Übung | 10 Stunden |
Art des Materials | Arbeitsblatt |
Ziel der Übung | Ein Ablaufplan für die Durchführung einer Informationsveranstaltung für deine Peers kann deine Planungs-, Organisations-, Kooperations- und Kommunikationsfähigkeiten verbessern. Du kannst sehen, was gut funktioniert und was nicht so gut läuft. Du kannst auch planen, an welchen Stellen du junge Menschen, ihre Familien und andere externe Gäste wirksam einbinden kannst. |
Benötigte Materialien für die Übung |
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Schritt-für-Schritt Anleitung | Schritt 1: Ist es machbar? Bevor du mit der Organisation deiner Veranstaltung beginnst, solltest du prüfen, wie dein Budget aussieht und was damit alles machbar ist. Überleg dir auch, wer dich unterstützen kann. Toll ist, wenn du in einem Team mit unterschiedlichen Stärken und Fähigkeiten zusammenarbeiten kannst (Planung, Werbung, grafische Gestaltung von Materialien, inhaltliche Beiträge usw.). Wenn du alleine arbeitest, tausch dich mit Menschen in deinem Freundes- und Bekanntenkreis aus, um Ideen zu prüfen und ggf. Unterstützung bei kleineren Aufgaben zu bekommen. Schritt 2: Besprich deine Ideen! Folgende Fragen solltest du beantworten können, bevor du startest. Wenn möglich, besprich sie mit deinem Team oder Unterstützer*innenkreis.
Schritt 3: Entwerfe einen Ablaufplan! Entwerfe einen Ablaufplan mit zugeteilten Aufgaben. Es ist gut, wenn du oder eine Person aus dem Team den Plan regelmäßig kontrolliert. So könnt ihr sicherzugehen, dass alles nach Plan läuft. Bei größeren Veranstaltungen ist es auch sinnvoll, ein vorläufiges Budget aufstellen. Auch bei kleineren Veranstaltungen solltest du die Kosten kennen und prüfen, ob du genug Geld für die Miete des Veranstaltungsortes oder die technische Ausstattung hast. Vielleicht willst du auch was zu essen anbieten? Überlege dir bei der Budgetentwicklung, ob:
Schritt 4: Prüfe deine Kosten und Ausgaben! Denk darüber nach, welche der folgenden Kosten eventuell anfallen könnten:
Schritt 5: Verschicke Einladungen! Wen möchtest du einladen und wie? Für deine Veranstaltung solltest du alle Menschen einladen, die Interesse gezeigt haben. Natürlich kann es sein, dass aufgrund der Veranstaltung oder z. B. der Größe des Veranstaltungsorts die Teilnehmendenzahl beschränkt ist. Wenn du noch mehr Menschen einladen kannst, dann mach deine Veranstaltung bekannt, so dass möglichst viele Menschen davon erfahren. Schritt 6: Prüfe den Veranstaltungsort! Es ist wichtig, den Veranstaltungsort zu kennen und zu wissen, was dort möglich ist. Entweder du oder eine Person aus deinem Team sollten diese Aufgabe übernehmen. Folgende Dinge können wichtig sein: Größe
Möbel und Einrichtung
Standort
Beleuchtung/Abdunkelung
Akustik und Hintergrundgeräusche
Verpflegung
Toiletten
Platz für Aushänge oder andere Informationen
Arbeits-, Sicherheits- und Gesundheitsgefahren
Unterkunft (wenn benötigt)
Schritt 7: Lege Datum und Zeit fest! Für kleinere Veranstaltungen, z. B. ein Vortrag am Abend, reicht es oft, wenn du die Werbeaktivitäten zwei Wochen vor der Veranstaltung startest. Größere Veranstaltungen, z. B. ganztägige Workshops, sollten mindestens einen Monat vorher angekündigt werden. Damit du besser planen kannst, ist es gut, wenn sich die Teilnehmenden verbindlich anmelden. Gut ist es auch, 3-5 Tage vorher nochmal um eine Bestätigung zu bitten, so dass du gegebenenfalls die Verpflegung und andere Dinge anpassen kannst. Bezieh dein Team in die Teilnehmendensuche und den Anmeldeprozess mit ein, damit ihr die Arbeit untereinander aufteilen könnt. Wenn dir die Teilnahme bestimmter Menschen wichtig ist, dann kontaktiere sie direkt. Persönliche Einladungen funktionieren immer etwas besser. Teile in der Ausschreibung oder spätestens in der Bestätigung wichtige Informationen wie den Veranstaltungsort, die Wegbeschreibung, Informationen zu Kleidung (z. B. falls du Bewegungsworkshops anbieten willst oder die Veranstaltung draußen stattfindet) usw. Deine Veranstaltung sollte zu einer für alle günstigen Zeit stattfinden. Es macht z. B. keinen Sinn, deine Veranstaltung während der Unterrichtszeit anzubieten. Du solltest auch auf die Jahreszeit achten und deine Veranstaltung nicht an oder um Feiertage herum planen, da dann viele Menschen keine Zeit haben. Wenn du junge Menschen aus dem ländlichen Raum erreichen möchtest, dann könnte z. B. die Erntesaison auch zu Schwierigkeiten bei der Teilnehmendensuche führen. Schaue auch, dass es nicht zu Überschneidungen mit anderen lokalen Veranstaltungen oder größeren Projekten kommt. Schritt 8: Organisiere Ausrüstung und Materialien
Achte darauf, dass deine Materialien barrierefrei sind bzw. von den Menschen genutzt werden können, die du eingeladen hast. In der Publikation Handreichung und Checkliste für barrierefreie Veranstaltungen (BKB, 2012, s. 11ff.) findest du weitere Informationen dazu. Überlegt im Team, welche Ausrüstung ihr für die Moderator*innen, die Redner*innen, die Kleingruppenarbeit brauchen werdet (z. B. Mikro, Lautsprecher, Beamer, usw.). Bereite dir eine Tasche mit der Ausrüstung (und ggf. Ersatzteilen wie z. B. Batterien) vor, die du zur Veranstaltung mitnehmen wirst. Schritt 9: Organisiere die Veranstaltung vor Ort Du solltest mindestens eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn am Veranstaltungsort sein. Ansonsten könnten noch folgende Dinge wichtig sein:
Schritt 10: Verpflegung (bei Bedarf) Gutes Essen auf einer Veranstaltung kann Teilnehmenden anziehen. Natürlich sollte das Essen zur Veranstaltung passen. Wenn es eine kurze Veranstaltung ist, reichen oft Snacks wie Salzstangen, Wasser und Saft. Wenn du dich für Verpflegung, welcher Art auch immer, für deine Veranstaltung entscheidest, kannst du auf folgendes achten:
Schritt 11: Lade Redner*innen, Trainer*innen ein Wer soll deine Veranstaltung moderieren? Soll es Gastredner*innen geben, die zu Wort kommen sollen?
Welche Rollen übernehmen du und die Personen aus deinem Team? Das sind wichtige Überlegungen. Wenn Redner*innen eine Präsentation planen, dann könnt ihr mit noch nicht so erfahrenen Redner*innen auch einen Testlauf organisieren und am Ende Feedback geben zu Länge, Sprache usw., so dass die Person noch die Möglichkeit hat, die Präsentation anzupassen. Sprecht unbedingt auch im Team über die Rollenverteilung und darüber, wer genau welche Aufgaben und
Verantwortlichkeiten hat. Alle sollten wissen, was das Ziel der Veranstaltung ist, wie der zeitliche
Ablauf ist und an welchen Stellen wer dran ist. Zusätzliche Informationen: Programm und Ablauf Es ist ein wichtiger Teil des Vorbereitungsprozesses, dass alle beteiligten Personen das Programm und den genauen Ablauf gut kennen. Ziele und Ergebnisse Mach dir beim Planen der Veranstaltung klar, was deine Zielsetzung ist und was du am Ende erreichen willst. Das wird dir helfen, wichtige Schlüsselwörter, Kernaussagen sowie Themen im Programm festzulegen und zu ordnen. Lernprozess und Wertschätzung Ok, die Ziele und geplanten Ergebnisse deiner Veranstaltung stehen fest. Aber was sollen deine Teilnehmenden erfahren und erleben? Geht es dir in erster Linie um positive, spaßige Erlebnisse oder um Austausch von Wissen, Diskussionen, gemeinsame Entscheidungsfindung, kritisches Denken oder das Erlernen neuer Fähigkeiten. Denke über Rituale nach, wie du die Teilnahme der jungen Menschen wertschätzen kannst, z. B. Dankesworte, das Verteilen von Zertifikaten etc. Einführung, Willkommen und Kennenlernen Eine herzliche Begrüßung mit einer umfangreichen Einführung in die Inhalte der Veranstaltung ist
wichtig, damit alle Teilnehmenden sich orientieren und wohlfühlen können. Es gibt Veranstaltungen,
die vielleicht mit einer offiziellen Rede beginnen sollten, z. B. durch einen lokalen Politiker*eine
lokale Politikerin oder mit einem Erfahrungsbericht von Teilnehmenden. Andere Veranstaltungen
sollten eher durch die Veranstalter*innen und Moderator*innen begonnen werden. Wenn du dir unsicher
bist, tausch dich mit erfahreneren Personen aus, die dir wichtige Ratschläge geben können. Versuch, dein Programm so zu planen, dass die Teilnehmenden untereinander die Chance bekommen, sich kennenzulernen und auszutauschen. Das ist nicht nur wichtig, da das die Arbeitsatmosphäre während der Veranstaltung verbessert, sondern auch, weil Teilnehmende und Peers füreinander wichtige Inspirationen und Berater*innen sein können. Es gibt viele verschiedene Kennenlernmethoden, Spiele und Icebreaker/Eisbrecher-Spiele (Praxis Jugendarbeit, N/A), die hier nützlich sein könnten. Du kannst dazu beitragen, Menschen miteinander in Kontakt zu bringen. Dazu kannst du z. B. eine Liste mit Namen und Telefonnummern oder Internetseiten mit den Teilnehmenden teilen. Achtung! Sei hier sorgsam! Solche Informationen fallen unter das Thema Datenschutz. Du solltest dir zumindest von jedem und jeder Teilnehmerin ein Einverständnis holen, dass du diese Daten mit anderen Teilnehmenden teilen darfst. Für öffentliche Veranstaltungen sind die folgenden Informationen hilfreich:
Inklusive Gestaltung der Veranstaltung Alle Teilnehmenden sollten die Möglichkeit haben, sich auf gleichberechtigte und konstruktive Weise
an den Debatten, Diskussionen und Aktivitäten zu beteiligen. Das bedeutet, die Haltung „Ich spreche
zu den Teilnehmenden“ sollte ersetzt werden durch die Haltung „Ich spreche mit den
Teilnehmenden.“ Nutze bei der inhaltlichen Gestaltung inklusive Ansätze und Methoden, die ebenfalls aktive Beteiligung aller Teilnehmenden fördern. Ermutige Teilnehmenden regelmäßig, sich einzubringen und zu beteiligen. Informationen zu inklusiver Methodengestaltung findest du im DARE Leitfaden für Inklusion (2020, S. 51ff). Tempo und zeitliche Planung Die Aktivitäten, Beiträge und Diskussionen sollten abwechslungsreich zusammengesetzt sein (z. B.
Dauer, Reihenfolge usw.), um ein gutes Energielevel in der Gruppe aufrecht zu erhalten. Viele
Vorträge hintereinander können z. B. sehr ermüdend sein.
Offene Fragen und Evaluation Denk daran, im Programm Zeit für offene Fragen der Teilnehmenden einzuplanen. Das kann z. B. am Ende eines Vortrags sein, aber auch am Ende deiner Veranstaltung. Empfehlenswert sind ca. 30 Minuten, je nachdem, wie viele Fragen zu erwarten sind. Es ist wichtig, die Veranstaltung auszuwerten und darüber solltest du bereits vor dem Treffen mit deinem Team sprechen. Es gibt verschiedene Evaluationsmethoden (Jugend für Europa, 2009). So kannst du während der Veranstaltung (z. B. nach jedem Programmpunkt oder Tag) oder am Ende (z. B. bevor die Teilnehmenden abreisen) auswerten. Sei dir im Klaren, was genau du auswerten möchtest, da du hier viele wichtige Informationen für die weitere Planung und Umsetzung deiner Ideen bekommst. Wertschätzung und Dank Es hat sehr schön, wenn es euch gelingt, alle beteiligten Menschen (z. B. Teilnehmende,
Moderator*innen, Redner*innen, Team, Küche, Service usw.) am Ende der Veranstaltung noch einmal zu
benennen und durch ein herzliches Dankeschön zu würdigen. Wenn Reisekostenerstattungen möglich sind, können sie für diejenigen hilfreich sein, die eine weite Anreise haben. Partnerschaft Kooperiere mit verschiedenen lokalen und regionalen Partnern und lade verschiedene Menschen zu der Veranstaltung ein. Vielleicht gehörst du selbst einer Organisation an. Dann achte darauf, dass nicht alle Teilnehmenden deiner Veranstaltung aus dieser einen Organisation kommen und somit dominieren. Denk partnerschaftlich! Im Mittelpunkt deiner Aktivitäten sollte nicht nur deine persönliche Motivation stehen, sondern auch der Mehrwert der Veranstaltung für alle anderen beteiligten Menschen. [Dieser Inhalt stammt von der englischsprachigen Webseite des Department of Conservation und wurde für das DARE Projekt angepasst. Auf der Webseite kannst du noch weitere englischsprachige Materialien finden, wie z. B. Checklisten]. |
Übung 3.2
Titel des Moduls | Modul 3: Kommunikation ist der Schlüssel! |
Titel der Übung: | Coaching-Tagebuch |
Kenncode der Übung: | A3.2 |
Dauer der Übung | 3 Stunden |
Art des Materials | Aufgabenblatt |
Ziel der Übung | Ein Coaching-Tagebuch ist ein wertvolles Werkzeug für den gemeinsamen Coaching-Prozess, das dem Coach*der Coachin und der jungen Person ermöglicht, Ziele, Gedanken, Ideen und Erfolge festhalten. Das Tagebuch hilft dir als Coach*in bei der Planung und Strukturierung von Coaching-Treffen, indem du immer wieder nachschauen kannst, was ihr besprochen und beschlossen habt. Es kann euch helfen, den Überblick zu behalten. Ihr könnt immer gemeinsam reinschauen, um euch zu erinnern, was eure Ziele und Beschlüsse sind und euch über bereits erreichte Fortschritte und Erfolge auf dem Weg zur Teilnahme an Jugendaktivitäten (lokal und international) zu freuen. |
Benötigte Materialien für die Übung |
|
Schritt-für-Schritt Erklärung | Schritt 1: Plane mind. 3 Seiten pro Person. Schritt 2: Entwerfe ein Deckblatt (Bsp.: Name, Kontakte, Ziele, Interessen, wichtige Hinweise). Schritt 3: Fülle die Felder des Deckblatts aus, nachdem du die Person kennengelernt und mehr über sie erfahren hast. Schritt 4: Hebe wichtige Informationen, Bedürfnisse usw. mit einem Marker hervor, so dass du sie nicht vergisst und im Coaching-Prozess berücksichtigen kannst. Schritt 5: Schau dir unter “Zusätzliche Lernmaterialien” die Materialien mit dem Kenncode R3.5 an, um mehr über die Gestaltung und Strukturierung von Tagebüchern zu erfahren. |
Material 3.1
Titel des Moduls | Modul 3: Kommunikation ist der Schlüssel! |
Titel des Materials: | Barrierefreie Kommunikation bei Veranstaltungen |
Kenncode des Materials: | R3.1 |
Einführung in das Material: | Das Video erklärt kurz, was Barrierefreie Kommunikation überhaupt ist und warum es so wichtig ist, auf die Barrierefreiheit bei Veranstaltungen zu achten? |
Was bringt dir das Material? | Im Video erhalten die Lernenden einen Überblick, warum barrierefreie Kommunikation bei Veranstaltungen eine wichtige Rolle spielt. Das Video ist auf einer Webseite eingebettet, auf der sich Interessierte auch Leitfäden und Checklisten herunterladen können. |
Link zum Material: | Webseite: Barrierefreie Kommunikation bei Veranstaltungen (2016). |
Material 3.2
Titel des Moduls | Modul 3: Kommunikation ist der Schlüssel! |
Titel des Materials: | Tabelle: Wie man gängige Sätze anders formulieren kann. |
Kenncode des Materials: | R3.2 |
Einführung in das Material: | Eine Übersicht, wie Sätze besser formuliert werden können, um Menschen nicht zu bewerten oder zu diskriminieren. |
Was bringt dir das Material? | Die Lernenden werden für Sprache und barrierefreie Kommunikation sensibilisiert. |
Link zum Material: | Tabelle: Wie man gängige Sätze anders formulieren kann. (Leidmedien, N/A) |
Material 3.3
Titel des Moduls | Modul 3: Kommunikation ist der Schlüssel! |
Titel des Materials: | Ein hindernisfreier Kulturbesuch. Wegweiser für inklusive Veranstaltungen der Performing Arts. |
Kenncode des Materials: | R3.3 |
Einführung in das Material: | Der Wegweiser geht darauf ein, wie Kulturveranstaltungen für alle zugänglich gemacht werden können und Beteiligungshürden reduziert werden können. |
Was bringt dir das Material? | Alle Kapitel im Wegweiser geben wertvolle Hinweise zur Umsetzung inklusiver Veranstaltungen. Insbesondere Kapitel 4, Station 1 konzentriert sich auf verschiedene Aspekte rund um barrierefreie Kommunikation. |
Link zum Material: | Publikation: Ein hindernisfreier Kulturbesuch. Wegweiser für inklusive Veranstaltungen der Performing Arts. (Fachstelle Kultur inklusiv von Pro Infirmis Sensability, 2019). |
Material 3.4
Titel des Moduls | Modul 3: Kommunikation ist der Schlüssel! |
Titel des Materials: | Ein Coaching-Handbuch für Peer Projekte mit Jugendlichen zur Förderung von Medienkompetenz in der außerschulischen Jugendarbeit |
Kenncode des Materials: | R3.4 |
Einführung in das Material: | Das Handbuch soll junge Menschen dabei unterstützen, eigenverantwortlich und sicher mit digitalen Medien umzugehen. Dazu wird die Ausbildung von Peer-Expert*innen vorgestellt. In diesem Zusammenhang wird auch vertieft auf Coaching-Prozesse eingegangen. |
Was bringt dir das Material? | Die Lernenden erfahren mehr über die verschiedenen Aspekte eines Coaching-Prozesses. |
Link zum Material: | Publikation: Monitoring und Coaching. (ECPAT Austria, 2018, S30ff.) |
Material 3.5
Titel des Moduls | Modul 3: Kommunikation ist der Schlüssel! |
Titel des Materials: | Ein Tagebuch (eng. Bullet Journal) erstellen |
Kenncode des Materials: | R3.5 |
Einführung in das Material: | Eine Videoliste, die beispielhaft zeigt, wie Tagebücher aufgebaut und strukturiert werden können. |
Was bringt dir das Material? | In dieser Videoliste erhalten Lernende Tipps und Tricks, wie sie ein Tagebuch gestalten und aufbauen können, so dass es schön, aber auch übersichtlich ist. |
Link zum Material: | Playliste: Bullet journal starten: Elemente in Bullet Journal. (Ladies Lounge, 2019). |
Literatur/Internetquellen
Aktion Mensch. N/A. Kommunizieren ohne Barrieren. [Online] Abgerufen 25. Januar 2021.
Barrierefreie Kommunikation bei Veranstaltungen. 2016. [Online] Abgerufen 25. Januar 2021.
BKB Bundeskompetenzzentrum Barrierefreiheit. 2012. Handreichung und Checkliste für barrierefreie Veranstaltungen. [Online] Abgerufen 25. Januar 2021.
DARE Leitfaden für Inklusion. 2020. Methoden für die Gestaltung qualitativ hochwertiger inklusiver Aktivitäten. S. 51ff. [Online] Abgerufen 25. Januar 2021.
Department of Conservation. N/A. Organise meetings and events. [Online] Abgerufen 25. Januar 2021.
Digitales DARE Handbuch für Empowerment. 2020. Was ist eine DARE Botschafterin, ein DARE Botschafter? [Online] Abgerufen 25. Januar 2021.
ECPAT Austria. 2018. Ein Coaching-Handbuch für Peer Projekte mit Jugendlichen zur Förderung von Medienkompetenz in der außerschulischen Jugendarbeit. [Online] Abgerufen 25. Januar 2021.
Fachstelle Kultur inklusiv von Pro Infirmis Sensability. 2019. Ein hindernisfreier Kulturbesuch. Wegweiser für inklusive Veranstaltungen der Performing Arts. [Online] Abgerufen 25. Januar 2021.
Ladies Lounge. 2019. Bullet journal starten: Elemente in Bullet Journal. [Online] Abgerufen 25. Januar 2021.
Leidmedien. N/A. Tabelle: Wie man gängige Sätze anders formulieren kann. [Online] Abgerufen 25. Januar 2021.
Peoplekeep.com. 2014. Keeping an Open Line of Communication with Your Employees. [Online] Abgerufen 25. Januar 2021.
Praxis Jugendarbeit. N/A. Icebreaker Spiele. [Online] Abgerufen 25. Januar 2021.
Jugend für Europa. 2009. T-Kit Nr.10. Evaluation in der Jugendarbeit. [Online] Abgerufen 25. Januar 2021.
Wikipedia. 2021. Coaching. [Online] Abgerufen 25. Januar 202